Skagen

Hafen bei Skagen (Kappelborg)

Zuletzt bearbeitet 15.02.2023 um 10:39 von NV Charts Team

Breite

57° 42’ 57.1” N

Länge

10° 35’ 31.5” O

Beschreibung

Größter Fischereihafen Dänemarks am Nordende Jütlands, wo Kattegat und Skagerrak zusammentreffen.

NV. Hafenlotse

Navigation

Die Ansteuerung des befeuerten Hafens ist Tag und Nacht möglich. Sie erfolgt mit rund 335° in der Peilung des Richtfeuers (2Iso.R). Vor der Einfahrt muß mit quersetzendem Strom gerechnet werden, der (nordsetzend) bis zu 2 sm/h betragen kann. In der Hafeneinfahrt müssen auslaufende Schiffe warten, bis einlaufende Fahrzeuge passiert haben.

Liegeplätze

Die Hafenbecken zwischen der alten Pier und der Pier Nr. 1 und 2 werden während der Saison für Yachten freigehalten und mit zusätzlichen Schwimmstegen ausgerüstet. Das zeitweise überfüllte Hafenbecken weist Wassertiefen von 4,5 m auf. Man liegt an den nordwestlichen Kais mit Heckanker oder längseits im Päckchen. Sehr große Yachten (über 20 m) melden sich über Skagen Port (UKW Kanal 16) und bekommen einen Liegeplatz im Ostbecken zugewiesen. Begrenzte Liegemöglichkeiten findet man auch im südlichen Teil des Bundgarnsbassins vor, wo jedoch die Entfernung zum Stadtzentrum 1,5 km beträgt. Alle anderen Fischereibecken sind für die Sportschifffahrt gesperrt. Die Liegegebühren werden im Büro der Hafenwache bezahlt.

Versorgung

Der sehr betriebsame Fischerhafen bietet neben den üblichen Sanitäranlagen einen umfangreichen Reparaturservice mit Motorenwerkstätten und zwei Segelmachereien. Bei der Bunkerstation auf Pier 1 darf nur kurzzeitig angelegt werden. In der sehenswerten Stadt sind alle Einkaufsmöglichkeiten vorhanden und auch die Umgebung lockt nicht nur mit einem Ausflug zum „Grenen“.

NV. Landgangslotse

Die markantesten Gebäude rund um den Skagener Hafen sind die alten, roten, zweistöckigen Pack‑ und Auktionshäuser der Fischer, die ihre Holzhäuser mit Zähnen und Klauen gegen das Tourismusgewerbe verteidigen. Ein kleines Cafe‑Restaurant ist der einzige Eindringling, den man in einem der Auktionshäuser duldet. Der Hafengast ist Nutznießer dieser Abgrenzung, die für authentische Hafenatmosphäre sorgt.

Jeden Morgen finden in den Hallen nördlich der Packhäuser Fischauktionen statt. Das hektische Treiben gehört zum Milieu. Pausenlos wird Eis verladen, werden Netze an Bord gehievt und fahren Kühlwagen vor. Es riecht ständig nach Fisch.

Die roten Holzhäuser sind gestalterisches Vorbild für so manche neue Marina in Dänemark und sie versprechen dem ankommenden Sportschiffer als Skagener Visitenkarte nicht zuviel. Die von niedrigen und gelb getünchten Häusern geprägte Stadt mit einer Reihe von Sehenswürdigkeiten ist eine Seereise wert. Das gilt auch für die außergewöhnliche Moor‑, Heide‑ und Dünenlandschaft.

Dass Skagen ein ganz besonderer Ort ist, entdeckten um 1930 auch die Maler, die von den Lichtverhältnissen auf Dänemarks nördlichster Landzunge angezogen wurden. Für sie war das Licht ein Dreiklang, aus Sonne, Meer und Dünen. Es heißt, daß die von der Mitternachtssonne beeinflusste skandinavische Tönung der Nacht der zweite Grund war, nach Skagen zu ziehen. Gemälde aus der sogenannten Skagener Schule sind im einstigen Haus der Künstler Michael und Anna Ancher im Markvej und im „Drachmanns Hus“ zu sehen. Nach dem Tod der Tochter des Künstlerehepaars, der Malerin Helga Ancher, wurde das lange, niedrige Haus der Anchers liebevoll restauriert. Helga Ancher hatte testamentarisch bestimmt, daß ihr Haus als Museum eingerichtet werden sollte. Auch die Kunstwerke einer Reihe von weiteren Skagener Malern sind hier ausgestellt. Die „Villa Pax“, der Alterssitz Holger Drachmanns im Hans Baghsvej 21 wurde zur Gedenkstätte des Malers und Dichters, der hier seine letzten Lebensjahre verbrachte. Als Dichter wurde er vor allem für seine Heldenepen auf die Skagener Fischer bekannt, die Gestrandete aus Seenot retteten. 1908 wurde Drachmann, der den Beinamen „Sänger der Meere“ trug, in den nördlichen Skagener Dünen beigesetzt. Seine Freunde schufen die Grabstätte.

Auch im „Skagens Museum“ (Brøndumsvej 4) ist die Skagener Malerkolonie durch zahlreiche Gemälde vertreten. Das von dem bekannten Skagener Architekten Ulrik Plesner entworfene Museumsgebäude enthält rund 1000 Malereien, Zeichnungen, Skulpturen und Kunsthandwerke der Kunstschaffenden, die in den Jahren 1830 bis 1930 auf Skagen lebten und arbeiteten. Oft steht der Alltag der Fischer im Mittelpunkt der Gemäldethemen. Auch die schönen Töchter Skagens sind häufig Motiv. Zu den bekannten Skagener Impressionisten zählten Martinus Rørbye, Carl Locher, Viggo Johannsen, Laurits Tuxen, Karl Madsen und Peder Severin Kröyer. Für die Künstler der Gegenwart ist das „Grenen Museet“ auf der nördlichen Landspitze Grenen ein Forum.

Über die Lebensumstände vergangener Tage gibt das unbedingt sehenswerte Freilichtmuseum im P.K. Nielsensvej anhand von sieben Gebäuden und deren Einrichtungen Auskunft. Stellvertretend für zwei gesellschaftliche Gruppen wurde hier die Wohnstätte eines armen und das Haus eines reichen Fischers aus der Zeit um 1830 wieder aufgebaut. Raumaufteilung und Einrichtung machen den großen sozialen Unterschied deutlich. So lebten im Haus des armen Fischers auf engstem Raum meist vier Erwachsene und sechs Kinder, während der wohlhabende Fischer über zwei Wohnzimmer, ein oder zwei Schlafzimmer, eine Küche, einen Stall und eine Waschküche verfügte. Das eine der beiden Wohnzimmer wurde Vesterstuen (Weststube) genannt. Gestrandeten Seeleuten wurde hier Unterkunft gewährt. Im Fischereimuseum auf dem Museumsgelände ist die Entwicklung der Fischerei und der Stadt dargestellt. Die Gedächtnishalle ist der Rettung aus Seenot gewidmet. Eine Gedenkwand führt die auf dem Meer gebliebenen Fischer auf. Auch eine Rettungsstation mit Rettungsboot wurde errichtet und ein Hafenmodell zeigt, wie der Hafen kurz nach seinem Bau im Jahr 1907 ausgesehen hat. Auf der Anhöhe beim Museum sollen einst die Frauen der Fischer nach ihren heimkehrenden Männern Ausschau gehalten haben.

Unten am Strand ist der Blick vieler Spaziergänger heute weniger auf die Männer als vielmehr auf den Strand gerichtet. Sie suchen nach dem „Gold des Nordens“. Dass Bernsteinfunde hier keine Seltenheit sind, zeigt das Bernsteinmuseum am Havneplads 14. Allein die Zahl der hier ausgestellten, in Bernstein eingeschlossenen Insekten geht in die Tausende.

Die Gelehrten streiten sich darüber, wie es zur Besiedlung von Skagen kam. Lange Zeit glaubte man, dass ein Pferdehirt namens Tronder im frühen Mittelalter der erste war, der sich in Skagen ein Haus baute. Sein Herr, der Bauer ThorkiId Skarpä, hatte von der Krone die Grasungsrechte erworben. Zu dieser Zeit waren die Spuren der Ureinwohner des Nordzipfels der jütländischen Halbinsel verwischt. Erst Ausgrabungen in jüngerer Zeit belegen, dass schon Steinzeitmenschen an der heutigen Nahtstelle zwischen Skagerak und Kattegat wohnten ‑ zu einer Zeit als das Land viel weiter ins Meer hineinragte und die Uferlinie mit der heutigen Neun‑Meter‑Tiefenlinie identisch war.

Während des Mittelalters entstand zunächst Gammel Skagen (Altskagen) auf der Nordseeseite. Erst später wuchs auch an der Kattegatküste eine Siedlung heran, der allerdings eine Dorfstraße, ein zentraler Markt und ein Hafen fehlte. Die Fischer mussten ihre Boote auf den Strand ziehen. Aus den zunächst verstreut zwischen den Dünen liegenden Häusern wurde dennoch bald eine mittelalterliche Stadt. Der erfolgreiche Fischfang begünstigte die schnelle Entwicklung, die ihren ersten Höhepunkt erreichte, als Skagen 1413 Stadtprivilegien erhielt. 3000 Einwohner zählte Skagen während der mittelalterlichen Blütezeit im 16. Jahrhundert, als große Mengen von gesalzenem Fisch nach Schweden und Deutschland verkauft wurden.

Anfang des 18. Jahrhunderts verschlechterten sich die Lebensbedingungen jedoch erheblich. Der Fisch blieb aus, Sturmfluten richteten großen Schaden an.

Sandtreiben erschwerte den Skagenern außerdem das Leben. Die Sandwehen begruben Häuser unter sich und machten den Ackerbau zunichte. Unwissentlich leisteten die Bewohner der Erosion durch die Zerstörung von Strandpflanzen Vorschub. Es kam zur Sandflucht. Immer wieder mußten vom Flugsand eingedeckte Häuser verlegt werden. Einige blieben unter dem Sand begraben. Von der alten, versandeten Kirche, die um 1800 aufgegeben werden musste, existiert nur noch der als Seezeichen dienende Turm. Das vom Sandtreiben bedrohte Kirchenschiff wurde abgerissen, nachdem sich die Kirchgänger jahrelang den Weg zum Gottesdienst freigeschaufelt hatten. Der erhaltene weißgetünchte Kirchenturm mit Treppengiebel heisst im Volksmund „Lange Maren“ und steht in der Dünenlandschaft drei Kilometer westlich von Skagen. Zu bestimmten Zeiten darf er gegen eine Gebühr betreten werden.

Mit Anpflanzungen gelang es, die Sandverwehungen einzudämmen, jedoch nicht zu beseitigen. Eindrucksvolles Beispiel für die ständige Veränderung der Landschaft ist die 41 Meter hohe „Råbjerg Mile“, eine Wanderdüne, die zehn Kilometer südwestlich von Skagen einen beharrlichen Kurs nach Osten eingeschlagen hat. In dieser Richtung legt sie Jahr für Jahr über zehn Meter zurück.

Die Gewässer um Skagen gehörten und gehören zu den von Seefahrern am meisten gefürchteten. Schon die Wikinger bevorzugten nicht ohne Grund den Weg über Schlei, Treene und Eider in die Nordsee. Und die Skagener Fischer riskierten nicht nur bei der Rettung Schiffbrüchiger ihr Leben, sondern auch bei der Bergung von begehrten Teilen der Schiffswracks. Es galt, den Konkurrenten im Bergungsgeschäft zuvorzukommen. Sorgsam wurde auch auf Strandgut geachtet. Das angespülte Holz der Wracks findet sich in den alten Skagener Häusern wieder. Die wegweisenden Leuchttürme an Dänemarks nördlichster Landzunge spielten aufgrund der gefahrvollen Gewässer seit jeher eine bedeutende Rolle für die Schifffahrt. 1560 wurde den Skagenern vom Königshaus auferlegt, ein Treiberleuchtfeuer zu errichten. Es wurde 1696 durch eine Feuerwippe ersetzt, die heute als Rekonstruktion im Østre Strandvej zu besichtigen ist und zur Sonnenwende, am 24. Juni, entfacht wird. „Das weiße Feuer“ erbauten die Skagener 1747 als ersten gemauerten Leuchtturm, aber mit dem Eisenkorb auf der Spitze unterschied sich das Feuer nicht wesentlich von den Vorgängern. Erst „Das graue Feuer“ bei Grenen, der äußersten Spitze Skagens, revolutionierte 1858 die Skagener Leuchtfeuer. 210 Stufen führen den höchsten Leuchtturm Dänemarks hinauf (50 m). Wer dieses Konditionstraining auf sich nehmen will, muß dafür eine Gebühr entrichten und wird für die Anstrengung mit einem einzigartigen Ausblick belohnt. Der schlanke Leuchtturm Skagen West löste 1956 das 1892 erbaute Højen Fyr ab. Das inzwischen eingezogene Feuerschiff Skagen Rev (Skagen‑Riff) wies bis vor wenigen Jahren der Schifffahrt den Weg um die Nordspitze, deren Lage sich unter Wasser ständig verändert. Auch über Wasser zeigt die Spitze von Grenen ‑ je nach Stromverhältnissen ‑ in die verschiedensten östlichen Richtungen.

Wer mit vielen anderen Touristen zu der Stelle pilgern möchte, wo Skagerrak und Kattegat aufeinanderstoßen, muß sich zunächst zum Leuchtturm von Grenen begeben. Hier endet die Straße an einem Parkplatz in den Dünen. Auf von Traktoren gezogenen Anhängern gelangt man zur nördlichsten Spitze des Königreiches. Da meist starke Strömungen aufeinandertreffen, entsteht oft tatsächlich der Eindruck, als ob zwei Meere mit starker Wucht zusammenprallen. Die offenbar mit touristischem Geschäftssinn ausgerüsteten Skagener hüten sich, diesem Eindruck zu widersprechen. Geschickt vermarkten sie die exponierte Lage ihrer 12. 000 Einwohner zählenden Stadt. Die saftigen Hafengebühren sind ein erster Hinweis darauf, dass Skagen kein billiges Pflaster ist. Zu einem Ort der Schickeria hat sich Skagen erfreulicherweise trotzdem nicht entwickelt.

So manche militärische Macht entdeckte im Laufe der Jahrhunderte die strategische Bedeutung des dänischen Nordzipfels. Deutsche Betonbunker, die mit der Zeit entfernt werden sollen, erinnern an die letzte Besatzungsmacht. Große Horchgeräte beim „Grauen Leuchtturm“ dienen zur Überwachung des militärischen Schiffsverkehrs auf dem Kattegat.

Skagen verfügt über einen 60 Kilometer langen Strand. Trotzdem ist beim Baden wegen der Strömungen unbedingt Vorsicht geboten. Es gibt eine Reihe von Stellen an denen das Schwimmen strengstens untersagt ist.

Eine Fahrradtour ins malerisch gelegene südliche Hulsing empfiehlt sich. Die Gelegenheit sollte für einen Abstecher zur oben erwähnten Wanderdüne genutzt werden. Als Verkehrsmittel nach Hulsig oder zum nächsten Hafenort Ålbæk kommen auch Bus oder Bahn in Frage. Sommerfahrpläne erhält der Gast im Touristenbüro. Unter einer Reihe von Restaurants und Kneipen sei den Freunden der Live‑Musik das „Musikcafeen“ im Havnevejen 16 empfohlen. Allerdings öffnet es seine Pforten erst um 22 Uhr. Zweifelsohne ist das kleine Fisch‑Restaurant in den Auktionshäusern der Fischer das originellste und urigste. Das Hotel direkt gegenüber dem „Skagens Museum“ ist Gourmets ebenso zu empfehlen wie das Drei‑Sterne‑Restaurant „Trekosten“ im Jeckelsvej in Altskagen. Letzteres bietet außerdem einen herrlichen Blick auf das Skagerrak. Der „Bodilles Kro“ im Østre Strandvej 11 wirbt damit, daß er für seine Fischgerichte bei Einwohnern und Touristen gleichermaßen beliebt sei.

In der Zeit vom 25. Juni bis 20. August geht der lokale Rundfunksender „Skagen Nærradio“ jeweils sonntags um 16 Uhr in dänischer, englischer und deutscher Sprache auf Sendung. Das Programm beinhaltet, neben Nachrichten und Informationen für den Touristen, hauptsächlich Werbung.

Hafeninformation

Max. Tiefe 9 m

Kontakt

Telefon +45 9844 3341
Email Please enable Javascript to read
Webseite https://skagenlystbaadehavn.frederikshavn.dk
VHF Kanal 16

Versorgung

Strom

Wasser

Toilette

Dusche

Restaurant

Imbiss

Kran

Geldautomat

Internet

Tankstelle

Einkaufen

Werft

Slipanlage

Öff. Verkehr

Fahrräder

Müll

Kommentare

R. Schal, Gray
In der Vorsaison genügend längsseits Plätze ohne Päckchen. Vor Heckanker wäre Problem auf die niedrigen Schwimmerwege zu kommen. Duschen 25DK, Liegegebühr (36") 300DK inkl. Strom und Wasser. Fischlokaldirekt am Hafen empfehlenswert.
21.05.2022 08:35
Torsten, de Glorie
Das Anlegen vor Heckanker zwischen den sehr eng ausgelegten Schwimmbrücken ist nicht ohne Tücke, besonders wenn der Wind dreht und der Heckanker nicht hält. Entsprechend begehrt sind die Längsseitsplätze. Für das Gebotene ist der Hafen zudem ausgesprochen teuer und am Abend aufgrund der zahlreichen Lokale auch noch sehr "lebendig".
18.09.2021 19:24

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